UNTERGANG

Schiffchen, s’ist schon lange her,
denkst’ noch dran, zwischen Zeit und Meer?
Du schliefst im Hafen, es ward laut um dich,
viele Menschen kamen, und sie drängten sich.
Damals schriest du, stöhntest lang und schwer,
doch keiner hörte, es wurden immer mehr.

Schiffchen, schwimmst allein in der See
allein, getrieben von Meer und Boe.
Weisst nicht, warum, weisst nicht, wohin,
fragst dich oft nach einem Sinn.

Schnell kam das Dunkeln
noch sie lachten und schrien,
und schmückten dich funkeln
doch eitel warst du nie.
Oh, die vielen, die sich drängten,
die sahen nur dein strahlend’ Schweif,
doch Sternchen, welche süß dir glänzten
fühlten dein verborg’nes Leid.

Schiffchen, schwimmst …


Untergang Live vom Bandwettbewerb 1980 Hostenhalle


Sturm kam auf, Schiffchen
und du freutest dich.
Verängstigt waren die Gedrängten,
denn sie kannten es nicht.
Sie verließen dich Schiffchen,
obwohl du nicht sankst,
vertrauten ihrer Klugheit
und nicht deiner Hand.

Schiffchen, schwimmst …

Sie verloren sich, Schiffchen,
ertranken kümmerlich
und wünschten sich sehnlichst
dein Segel herbei.
Jetzt sind sie verschollen,
für dich ist dies nicht schlimm.
Du suchtest einen Sinn,
nun sink’ ihm endlich hin.

Schiffchen, schwommst allein in der See
allein, getrieben von Meer und Boe.
Wusstest nie, warum, wusstest nie, wohin,
jetzt fragst nie mehr nach einem Sinn.