DER TURM

Ich erdrücke eure Erde, jage Leben aus dem Sein
werfe einen langen Schatten mit gierigem Gestein
Ich erhelle euch das Dunkel eurer eig’nen Grausamkeit
meine langverzweigten Risse sind eure Vergangenheit

Angstmachen ist meine Pracht und Reagan reitet wieder
Hitler hat’s mit mir geschafft und ich, ich schlug ihn nieder
Wer sich mir entgegenstellt ist schnell unendlich allein
liegt außerhalb bequemer Wege mit zerbrochenem Gestein

ICH BIN DER TURM DER FAULEN PHRASEN
DER, DER EUCH ALLE ÜBERWACHT
SPRINGT EINER RAUS AUS DER GESELLSCHAFT
WIRD ER VON MEINEM PÖBEL KALTGEMACHT

ICH BIN DERJEN’GE IN EUCH ALLEN
DER EUCH VON EUCH SELBST BEFREIT
ICH BIN DAS STREBEN VON EUCH STREBERN
DAS EUCH LANGSAM GANZ VERSPEIST

Alle denen ich befehle atmen geistig Todesgift
spiel’n mit Blüten meiner Triebe, stillen Babies meines Schliffs
Alle Systeme eures Lebens habe ich mir selbst erdacht
und die Steine eurer Gräber sind nur Male eurer Schmach

ICH BIN DER SCHREIBER EINER ZEITUNG
NIEMAND GREIFT MICH RICHTIG AN
ICH GEBÄRE UND ZERSTÖRE
EURE SEHNSUCHT, EUREN WAHN

ICH BIN DER TURM DER TOTEN SEELEN
IN VON EUCH GESTRICKTEM KLEID
ICH BIN GEFAHR DIE NIEMAND SEH’N WILL
GEWOHNHEIT BIN ICH, GEWOHNHEIT