Der Narr

Draußen über der Straße
schaukeln die Lampen im Wind
es ist Nacht und der Sturm weint
wie ein Kind
Ich ziehe meine Jacke an
und schließ' die Tür hinter mir
ein unzufried’ner Untertan
verlässt jetzt sein Revier

Vorangetrieben von dem Ekel
der Mittelmäßigkeit
trinke ich mein Bier im Stehen
und genieße fast mein Leid
Platz brauche ich zum Überleben
das Alte modert schon in mir
so stell ich mich der Ungewissheit
immer auf der Suche nach dem besten Ziel

Und die Menschen, die mich heute kennen
die seh'n mich morgen schon als Tier
und zynisch bin ich meistens dann
wenn ich schlecht sein will mit mir
Ich denke rastlos, stelle mich heiter
taumelnd schlucke ich Heuchelei
ruhelos bin ich, ein Narr für viele Leute
und sehne mich doch nach einem Heim...

Draußen über der Straße
schaukeln die Lampen im Wind
der Tag kommt und ein Narr weint
wie ein Kind
Langsam zieht er die Jacke aus
und schließt die Tür hinter sich
und nun steht er vor dem Spiegel
und sucht sein Gesicht